Rüdiger Kauroff und Rebecca Schamber besuchen Industriehof Scherenbostel – Austausch zur Energiewende, Bürokratieabbau und Fachkräftebedarf

Gemeinsam mit seiner Bundestagskollegin Rebecca Schamber (SPD) hat der für die Wedemark zuständige Landtagsabgeordnete der SPD, Rüdiger Kauroff, den Industriehof in Scherenbostel besucht. Das Unternehmen blickt seit seiner Gründung als Landmaschinenersatzteilhandel im Jahr 1975 auf eine lange Historie zurück. Heinrich Rodenbostel, der inzwischen mit seinem Sohn Johann Rodenbostel den Betrieb in der Wedemark führt, hat seine Geschäftstätigkeit inzwischen auf den Weltmarkt ausgedehnt und gilt als einer der führenden europäischen Lieferanten für Produkte und Ersatzteile rund um die Segmente Land- und Kommunaltechnik sowie Weinbau und Baumaschinen.

„Schon lange ist das, was sich hinter schöner Fachwerkfassade verbirgt, kein ‚Hidden Champion‘ mehr. Familie Rodenbostel und ihre Mitarbeiter setzen mit ihren Produkten, Innovationen und ihrer Leidenschaft wichtige Akzente für unsere Wirtschaft und sind ein Vorzeigebetrieb in der Region!“, schildert Kauroff, der für die SPD im Landtag im Wirtschaftsausschuss sitzt und dort für das Handwerk sowie den Mittelstand zuständig ist.

Der inhabergeführte Familienbetrieb verfügt inzwischen neben dem Standort in der Wedemark auch über Gliederungen in Frankreich, Italien, Russland und China. Der Industriehof Scherenbostel ist nicht nur führender Anbieter von Landmaschinenteilen, sondern versorgt Industrie, führende Erstausrüster sowie den Fachhandel mit Ersatz-, Verschleiß- und Bauteilen. Die Unternehmensgruppe umfasst mittlerweile ca. 300 Mitarbeiter*innen aus ca. 20 Nationalitäten.

Im Austausch folgte ein Ritt durch diverse Themen, die die Abgeordneten, aber auch die Geschäftsführer bewegten: so beispielsweise das Thema der Energiewende. Schnell kam man überein, dass nicht nur der Staat Verantwortung übernehmen könne, sondern auch Unternehmen ihren Beitrag zu Nachhaltigkeitswende leisten können: „Wenn wir flächendeckend PV-Anlagen auf den Dächern der Industrie hätten, wäre uns schon viel geholfen. Zugleich muss beispielsweise im Kontext der Stromeinspeisung in die Netze die Bürokratie abgebaut werden. Willige Unternehmer*innen dürfen nicht durch einen Wust an Formularen daran gehindert werden, Schritte zu Energiewende zu gehen! Jede und jeder, der einen Beitrag leisten möchte, sollte dies auch unbürokratisch leisten.“

Neben Fragen der Digitalisierung rückte insbesondere auch der Fachkräftebedarf in den Fokus. Vorbildlicher Weise bildet der Industriehof auch eigene Fachkräfte aus. Rüdiger Kauroff erklärte dazu: „Dennoch ist qualifizierte Einwanderung mit Blick auf den demographischen Wandel unausweichlich. Ferner müssen wir, und das ist mir als handwerkspolitischer Sprecher meiner Fraktion absolut wichtig, die duale Ausbildung weiter stärken. Mit der Meisterprämie, die es inzwischen nicht mehr nur im Handwerk, sondern auch in der Industrie gibt, haben wir eine erste Hürde genommen, um die Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Ausbildung voranzutreiben. Hier braucht es aber definitiv noch mehr Anstrengungen. Außerdem ist auch ein Wertewandel in unserer Gesellschaft notwendig: Das Handwerk hat große Zukunft und wird entscheidend für den Erfolg der Klimawende sein. Ich finde ganz klar, dass nicht jede und jeder Abitur machen muss, um eine erfolgreiche Karriere zu starten und ein auskömmliches Leben zu führen. Dabei werden Tarifverträge, gute Arbeitsbedingungen und faire Löhne ein entscheidender Schlüssel sein!“.

Dass auch die Digitalisierung im Land mehr Fahrt aufnehmen müsse, war einhelliger Tenor des Gesprächs: „Nicht jedes Unternehmen ist in der Lage auf eigene Kosten einen Glasfaseranschluss zu verlegen. Das Versprechen des Gigabit-Anschlusses bis zu jeder Haustür muss endlich umgesetzt werden. Für die Industrie, welche mit großen Datenmengen arbeitet oder eben eine vernetzte Infrastruktur von Robotern und Maschinen verknüpft, bedarf es nochmals größerer Anstrengungen. Hier ist der Staat gefordert, gemeinsam mit den Telekommunikationsunternehmen, den Breitbandausbau voranzutreiben!“, fährt der SPD- Politiker fort.

Die Bundestagsabgeordnete Rebecca Schamber ergänzt: „Der Besuch hat noch einmal deutlich gemacht, wie wichtig gerade der Mittelstand für die Themen Energiewende, Digitalisierung und Ausbildung ist. Ich freue mich, dass wir ein so gut aufgestelltes Unternehmen im Wahlkreis haben.“